Meine Reise zu mir selbst: Wie ich lernte, mein größter Fan zu sein.

Mit der Geschichte zu meiner Reise zu mir selbst möchte ich dir Mut machen – und dir zeigen, warum ich davon überzeugt bin, dass auch du zu einem selbstbewussten Menschen werden kannst.

Hättest du mich kennengelernt als ich anfang zwanzig gewesen bin, du würdest mich heute nicht wieder erkennen. Anfang zwanzig war ich schüchtern, introvertiert und zurückgezogen. Nicht einmal Menschen wollte ich kennenlernen und es war für mich das größte Grauen, wenn ich alleine irgendwo in einer Gruppe sein musste – besonders, wenn ich dort niemanden kannte.

Ich möchte dir erzählen, wie ich es geschafft habe heute selbstbewusst zu sein. Und den Mut gefunden habe, alles, was mich bedrückt oder bewegt, mit der Welt zu teilen.

Von Anfang an

Ich wurde 1973 in Norddeutschland geboren. Meine Mutter war noch keine 18 Jahre alt, als ich auf die Welt kam und mein Vater war auch erst 20 Jahre alt. Etwa eineinhalb Jahr nach meiner Geburt bekam ich eine Schwester.

Diese ist jedoch nach sechs Monaten an plötzlichem Kindstod verstorben. Das habe ich allerdings erst zwölf Jahre später erfahren. Meine Mutter erzählte mir dann, dass ich noch ein halbes Jahr nach ihrem Tod hinter allen Schränken geguckt habe um meine Schwester wiederzufinden. Meine Eltern trennten sich kurz nach dem Tod meiner Schwester. Wie meine Mutter mir später erzählte, trank mein Vater sehr viel Alkohol und wurde dadurch aggressiv. So bedrohte er nicht nur meine Mutter, sondern schoss auch mit Leuchtmunition im Haus herum.

Das war dann der Punkt, an dem meine Mutter beschloss auszuziehen und mit mir in ein Frauenhaus zu gehen. An diese Erlebnisse habe ich keine Erinnerung mehr. Das Erste woran ich mich bewusst erinnern kann war, dass ich mit meiner Mutter alleine in einem Hochhaus wohnte. Damals war ich etwa drei Jahre alt. Auch an meinen leiblichen Vater habe ich keinerlei Erinnerung mehr. Meine Mutter hat alle Bilder, auf denen mein Vater zu sehen war, weggeworfen oder meinen Vater aus den Bildern ausgeschnitten. Mein leiblicher Vater verstarb, als ich 12 Jahre alt war. Zu dem Zeitpunkt hat mich diese Nachricht jedoch nicht emotional berührt. So ist die einzige richtige Erinnerung an meinen Vater die, dass er mir eine kleine Lebensversicherung hinterlassen hat.

Meine Mutter war fortan immer mit mir beschäftigt. So war ich nie in einem Kindergarten, oder einer vergleichbaren Einrichtung. Auch sonst kann ich mich nicht erinnern, Kontakt zu anderen Kindern gehabt zu haben. Das lag auch daran, dass ich in den ersten Lebensjahren oft umgezogen bin. Als ich etwa vier Jahre alt war, lernte meine Mutter meinen späteren Stiefvater kennen. Sie heirateten, als ich fünf Jahre alt war.

Kurze Zeit später wurde meine Halbschwester geboren. Ein Jahr danach mein Halbbruder – für mich waren es aber immer meine „richtigen“ Geschwister. Doch auch wenn ich jetzt wieder eine komplette Familie hatte, so war ich dennoch irgendwie alleine. Meine Geschwister waren viel jünger und haben darum mehr Zeit miteinander verbracht, als mit mir. Das war aufgrund des Altersunterschieds auch verständlich. Dennoch hatte ich einen sehr guten Freund aus unserer Nachbarschaft. Dies war zugleich auch der erste Mensch außerhalb meiner Familie an den ich mich erinnern kann. Wir haben regelmäßig zusammen gespielt und viel Spaß miteinander gehabt.

Kurz bevor ich eingeschult wurde, zog die Familie meines Freundes jedoch weg. Ich weiß noch, dass ich in Tränen aufgelöst war als ich diese Mitteilung von meinen Eltern bekommen habe. Ich habe nie verstanden, warum mein bester Freund wegziehen musste. Und obwohl wir später versucht haben meinen Freund wiederzufinden, habe ich ihn dennoch nie wieder gesehen.

Wir sind vor meiner Einschulung dann noch einmal umgezogen. So kannte ich in der Schule auch niemanden. Doch zum ersten Mal hatte ich ein größeres soziales Umfeld. Einen großen Freundeskreis bekam ich dadurch aber nicht. Hier habe ich „nur“ meinen zweiten besten Freund kennengelernt, mit dem ich über viele Jahre hinweg viel unternommen habe. Aber natürlich waren wir auch nicht jeden Tag gemeinsam zusammen. Ich blieb in meiner Klasse eher unscheinbar und war zurückhaltend. Das einzige bei dem ich aufgefallen bin war, dass ich der Klassenclown war und mit Spielereien den Unterricht gestört hatte.

Ansonsten weiß ich noch, dass ich sehr bald nachdem ich lesen gelernt hatte, mir einen Ausweis aus der städtischen Bücherei besorgt habe. Ich fragte nicht mal meine Eltern danach, sondern habe mein Taschengeld genommen und mir den Ausweis selbst besorgt. Ab dem Zeitpunkt habe ich sehr viel Zeit in der Bücherei verbracht und mir abends immer Bücher mit nach Hause genommen. Ich habe quasi immer und überall gelesen. In den Büchern bin ich immer aufgegangen und habe mir sehr oft vorgestellt, selbst Teil dieser Geschichte zu sein. Selbst wenn meine Eltern mich mit Fernsehverbot und Hausarrest strafen wollten, so konnte mir das nichts anhaben, denn meine Bücher haben sie mir nicht nehmen können. Mit meinen Büchern war ich in meiner eigenen Welt und habe mich auch oft meinen Tagträumen hingegeben.

Wie sicherlich schon aus den vorherigen Erlebnissen hervorgegangen ist, war ich immer ein schüchterner und zurückhaltender und in gewisser Weise auch negativ denkender Mensch. Ich denke, dass sich das vor allem durch die Erziehung meiner Mutter manifestiert hat. Denn auch meine Mutter ist bis heute ein eher ängstlicher, zurückhaltender und, in sehr vielen Situationen, negativ denkender Mensch. Ich mache ihr daraus keinen Vorwurf. Denn auch sie hat in ihrer Jugend und Kindheit vieles erlebt das jemanden erst einmal vorsichtig werden lässt. Auch sie war ein Scheidungskind, hat schon früh Gewalt erlebt und ihr Leben ist nicht wirklich leicht verlaufen. Somit war es auch kein Wunder, dass meine Mutter immer darauf bedacht war, möglichst viel Sicherheit um sich herum zu schaffen. Gleichzeitig war sie immer emotional und finanziell stark abhängig von ihren Partnern und besonders von meinem Stiefvater.

Ich denke, dass die Angst und Unsicherheit vor einem Neuanfang sie auch damals davon abgehalten hatte, sich von meinem Stiefvater zu trennen, als er sie geschlagen hatte. Das ist für mich aber nur reine Spekulation, denn ich habe nie mit ihr darüber gesprochen. Tatsache ist jedoch, dass sie mich nie zu irgendwelchen Risiken ermutigte, oder auch nur dazu, Dinge mal selbst in die Hand zu nehmen. Und diese Erlebnisse und Prägung in der Jugend haben sicher auch einen großen Teil dazu beigetragen, dass ich nicht sehr viel Selbstvertrauen entwickelte.

Ich heiratete also mit 20 Jahren. Meine Ausbildung war beendet und ich hatte einen recht gut bezahlten Job. Und auch Jennifer hatte eine sichere Anstellung. Ich war emotional angekommen und glücklich wie noch nie zuvor. Der nächste logische Schritt für uns war dann, dass wir planten Kinder zu bekommen. Als meine Tochter zur Welt kam war ich 22 Jahre alt und zwei Jahre später haben wir dann noch einen Sohn bekommen. Unser Leben verlief in geordneten Bahnen. Wir hatten nicht viel Geld, aber es war ausreichend und wir waren eine junge und glückliche Familie.

Doch ich bemerkte noch etwas anderes. Das ständige negative Denken meiner Mutter nervte mich zusehends. Und ich war immer noch schüchtern, gehemmt und übervorsichtig in manchen Dingen. Und das ging so weit, dass ich keine anderen Personen kennen lernen wollte, wenn es nicht unbedingt notwendig war. Das bezog sich vor allem auf mein privates Umfeld, denn beruflich hatte ich ja auch immer wieder mit anderen Menschen zu tun. Trotzdem war diese Einstellung sowohl für mein soziales Umfeld, als auch für meine berufliche Tätigkeit eher kontraproduktiv.

Die Entscheidung für meine Reise

Also fasste ich eine Entscheidung: Ich wollte selbstbewusster werden und meine negative Denkweise ablegen.

Wie es der Zufall wollte (und heute weiß ich, dass es garantiert kein Zufall war, da es so etwas wie Zufälle gar nicht gibt) hat mich eines Tages ein Geschäftspartner angesprochen, ob ich nicht Lust hätte, an einem Seminar für Persönlichkeitsentwicklung teilzunehmen. Er hatte noch eine Karte übrig, da ihm jemand abgesagt hatte. Dieses Seminar fand 350 km von meiner Heimatstadt entfernt statt, aber die Kosten waren überschaubar und so sagte ich zu. Rückblickend war das sicher die beste Investition die ich jemals tätigen konnte und das einzige wofür ich meinem ehemaligen Geschäftspartner auch heute noch dankbar bin. Doch zunächst dachte ich darüber ganz anders.

Das für mich schockierendste Erlebnis auf diesem Seminar fand gleich zu Anfang statt. Zu lauter Musik und dem frenetischen Applaus der Zuschauer, die selbst auch alle aufgestanden waren und getanzt hatten, lief der Seminarleiter in die Halle. Ich blieb beschämt sitzen. Mein erster Gedanke war: „Wo bin ich hier nur gelandet?“ Auch wenn sich die Ausführungen des Seminarleiters danach sehr logisch und auch nachvollziehbar anhörten, so gab es immer wieder Pausen in denen die Zuschauer aufstanden, tanzten und für mich merkwürdige Verrenkungen machten. So war es dann doch gut, dass das Seminar so weit von mir zu Hause entfernt war, denn sonst wäre ich sicherlich aufgestanden und hätte es verlassen.

Alles in mir hat sich gegen dieses Seminar, und vor allem gegen diese Pausen, gesträubt. Eines der schlimmsten Dinge für mich war, dass alle um mich herum mitmachten und ich dadurch genötigt wurde, selbst auch an diesen Pausen aktiv teilzunehmen. Ich war zwar schon gewohnt vor Menschen zu sprechen und Reden zu halten, aber das, was dort stattfand, war ganz anders als alles andere das ich jemals zuvor erlebt hatte. Dieses Seminar hat mich so weit aus meiner Komfortzone gerissen, dass ich das Gefühl hatte sämtlichen Halt zu verlieren. Doch bereits ab dem frühen Nachmittag bemerkte ich eine Veränderung. Von Stunde zu Stunde empfand ich das Seminar und deren Pausen als angenehmer und weniger stressig. Ich fragte mich zwar wie ich das zu Hause erklären sollte, denn was sich dort erlebte war für mich völlig unbegreiflich, aber ich begann es zu mögen.

Nachdem wir spät am Abend wieder zu Hause waren und ich einige Tage später über das Seminar nachdachte, bemerkte meine Frau die ersten Veränderungen an mir. Das erste war wohl, dass ich aufgeschlossener wurde. Und auch ich selbst bemerkte, dass ich mehr darüber nachdachte WIE ich etwas schaffen oder umsetzen kann, als mich zu fragen, OB ich es überhaupt könnte.

Nachdem ich diese ersten kleinen Veränderungen bemerkte, buchte ich viele weitere Seminare. Ich war danach etwa ein Mal im Monat auf kleineren Seminaren, die dafür länger und intensiver waren. Das Ganze habe ich über mehrere Jahre gemacht. Und glaubt mir: keines dieser Seminare war durchweg angenehm. Bei jedem Seminar musste ich, mal mehr mal weniger, meine Komfortzone verlassen und erweitern. Doch dadurch hat sich meine Sichtweise auf die Welt, auf die Möglichkeiten und Chancen erheblich erweitert. Ich lernte Entscheidungen sicherer und schneller zu treffen, habe mehr an Chancen und Möglichkeiten gedacht, als an Risiken und wurde im Umgang mit anderen Menschen immer sicherer und insgesamt sehr viel selbstbewusster. Ich hatte weitestgehend mein Ziel erreicht, ein positiv denkender Mensch zu werden. Und auch heute noch profitiere ich sehr häufig von dem, was ich damals gelernt habe.

Das Ergebnis war es wert

Insgesamt habe ich in den Jahren, in denen ich mich mit meiner Persönlichkeitsentwicklung beschäftigte, mehr über mich selbst gelernt, als in den 24 Jahren zuvor. Ich kann heute ohne große Übertreibung sagen, dass ich wahrscheinlich heute nicht dastehen würde wo ich bin.

Ich bin durch diese Trainings immer selbstbewusster geworden. Mein Auftreten wurde immer sicherer und ich begann für so manche Herausforderung kreative Lösungen zu finden.

Ich bin immens dankbar dafür, dass ich die Gelegenheit und die Möglichkeit bekommen habe, so intensiv über mein Leben, meine Gedanken, meine Zukunft und über mein Verhalten nachzudenken. Sowie Mittel an die Hand bekommen zu haben, die meine Sichtweise auf die positiven Dinge im Leben lenkten.

Und nicht nur dadurch wurde mir bewusst, dass wir immer die Wahl haben, etwas negativ zu sehen, oder zu versuchen, das Positive daran zu erkennen. Ich entschied mich, die meiste Zeit die Dinge positiv zu sehen. Und genau das hilft mir bis heute auch an schlechten oder schwierigen Situationen nicht zu zerbrechen, sondern zu überlegen was ich Gutes aus dieser Situation mitnehmen kann.

Das ist natürlich nur ein kleiner Teil meriner Reise zur mir selbst. Und glaube mir: Es IST und BLEIBT eine Reise. Du musst – gerade am Anfang – sehr viel an dir arbeiten. Doch sei dir auch darüber bewusst, dass deine Reise auch viel Freude auslösen wird – und dass du nicht allein bist.

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